Aufbau unserer Heimatgalaxie

Die Sommermilchstrasse, aufgenommen auf den Kanarischen Inseln. Bei dieser nur 30 Sekunden belichteten Aufnahme ohne Nachführung zeigen sich schon sehr viele Details, wie Dunkelwolken und hellere Deep-Sky-Objekte. (Digitalfoto: Dirk Panczyk)

 

Bei unserer Galaxie, der sog. Milchstrasse, handelt es sich um ein gewaltiges System aus 200 bis 300 Milliarden einzelner Sterne (Stern = Sonne = Selbstleuchtende Gaskugel hoher Temperatur), welches durch Gravitation zusammengehalten wird.

Es hat, von der Seite betrachtet, die Form einer Scheibe mit einer Verdickung in der Mitte. Von oben gesehen gleicht die Milchstraße einer Spirale, deren Arme vom Zentralbereich ausgehen und sich nach außen winden (siehe Abbildung).

 

Oben: Aufsicht. Unten: Seitenansicht.  

 

Um sich die enorme Größe dieses Systems besser vorstellen zu können, nehmen wir die Geschwindigkeit des Lichts zu Hilfe. Das Licht ist das bislang schnellste bekannte Medium und legt in einer Sekunde rund 300.000 Kilometer zurück. Der Durchmesser unserer Galaxie beträgt 100.000 Lichtjahre. Im Zentralbereich hat sie eine Dicke von 1300 Lichtjahren.

Unser Stern, die Sonne (und damit das Planetensystem) befindet sich in einem äußeren Spiralarm, etwa 30.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt (siehe Abbildung oben). Der kleine weiße Kreis in der Abbildung bezeichnet die Position unseres Sonnensystems.

Das ganze System ist in Bewegung und dreht sich um das Zentrum. Unsere Sonne benötigt für einen Umlauf 250 Millionen Jahre, und das bei einer Geschwindigkeit von immerhin 250 Kilometern pro Sekunde!

Neben den Sternen enthält die Galaxie etwa 2% interstellare Materie. Hierbei handelt es sich um zwischen den Sternen befindliches Gas, vornehmlich Wasserstoff und Staub. Dabei ist die Dichte des Gasanteils etwa 100mal größer als die des Staubanteils. Die interstellare Materie befindet sich in der Symmetrieebene der Milchstraße. 

 

Bereits auf dieser einfachen Strichspuraufnahme zeigt sich die Milchstrasse im Sternbild Schwan schon recht deutlich. Der rote Fleck links oberhalb der Mitte ist der berühmte Nordamerika-Nebel. (Foto: Dirk Panczyk)

 

Die Milchstrasse zeigt sich dem Beobachter, klaren und dunklen Himmel vorausgesetzt, als schwach leuchtendes Band. Warum eigentlich? Wenn wir von der Erde aus in Richtung eines benachbarten Spiralarms schauen, zeigt sich uns dieser als langgestrecktes Band am Himmel. Der hellste, und somit am leichtesten zu beobachtende Teil der Milchstrasse ist der sommerliche Abschnitt zwischen den Sternbildern Schwan und Schütze. Im Schützen liegt das galaktische Zentrum mit besonders hellen, bzw. dichten Stern- und Staubwolken.

 

Die Sommermilchstraße zwischen Adler und Schütze (Foto: Dirk Panczyk)