Die Sichtbarkeit der Deep-Sky-Objekte

 

  

 

Einleitung * Sichtbarkeitsskala * Statistik * Grenzgrößenbestimmung * DSL-Links * DSL-Download

 

Die visuelle Deep-Sky-Beobachtung findet immer mehr begeisterte Anhänger. Damit einher geht eine immer größer werdende Anzahl dafür hergestellter Teleskope und Zubehörteile, sowie etliche hervorragende Publikationen zu dieser Thematik. Durch zahlreiche Atlanten, Kataloge und Software sind die informellen Voraussetzungen somit in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Die nun über den Beobachter hereinbrechende Datenflut lässt jedoch zwei Fragen in der Regel unbeantwortet:

 

Welche Objekte sind im eigenen Fernrohr zu sehen, und wie gut sind sie unter bestimmten Bedingungen (Grenzgröße) sichtbar?

 

Diesen Fragen möchte nun dieses Projekt (betreut von der ehemaligen Fachgruppe Deep-Sky der Vereinigung der Sternfreunde e.V. - VdS) etwas genauer nachgehen, denn sehr oft ist die Helligkeitsangabe zu einem Objekt nicht ausreichend, Auskunft zu geben, ob und wie es sichtbar ist. Ein wesentlicher Gedanke der Deep-Sky-Liste ist es somit, Informationen über das „visuelle Erlebnis” eines Objektes zu sammeln. Mit der hier verwendeten Skalierung wurde der Versuch unternommen den Begriff etwas zu objektivieren. Um die Bedingungen bei einer Beobachtung nachvollziehbar zu machen, werden neben dem verwendeten Fernrohr, die Vergrößerung, Filter und Grenzgröße angegeben.

In die Liste aufgenommen wurden Sichtbarkeiten aller Deep-Sky-Objekte (einschl. der Doppelsterne) aus allen Katalogen. Die Scheu vor Objekten unbekannterer Kataloge ist oftmals unbegründet: Nicht selten sind darin interessante, auch mit kleinen Geräten sichtbare Objekte verborgen.

Hierbei wird ein weiterer wichtiger Gedanke dieser Liste deutlich: Die darin enthaltenen Beobachtungsvorschläge und Sichtbarkeiten mögen Anreiz sein; Anreiz, zum Beobachten, zum Überprüfen, zum Widerlegen…

Es soll somit auch ein kleiner Schritt zur Verbesserung der Kommunikation der Beobachter untereinander gemacht werden.

Es handelt sich hier um die 9. und leider letzte Ausgabe der Deep-Sky-Liste. In unserer modernen Zeit mit internetgestützten, interaktiven Online-Datenbanken ist die Sammlung von Deep-Sky-Beobachtungen und die zentrale Erfassung durch die Redaktion in der bisherigen Form einfach nicht mehr zeitgemäß und auch nicht mehr praktikabel. In diesem Zusammenhang haben wir beschlossen, die DSL in der jetzigen Form nicht weiterzuführen und den letzten Stand auf Dauer „einzufrieren“.

Es werden mit Erscheinen dieser 9. Auflage somit keine weiteren Beobachtungen mehr entgegen genommen, wofür wir um Verständnis bitten. Ggf. notwendige Korrekturen, z.B. aufgrund von Tippfehlern oder fehlerhaften Objekt- oder Beobachtungsdaten, werden selbstverständlich vorgenommen und in einer korrigierten Auflage zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.

Die Informationen in der Deep-Sky-Liste sind natürlich absolut zeitlos. Die PDF-Datei wird auf diesen Seiten auch in Zukunft zum Download bereit stehen.

Wir bedanken uns für Euer Verständnis für diese Vorgehensweise, die langjährige Treue und die Einsendung Eurer Beobachtungen. Ohne diese wäre die DSL nicht das, was sie ist: Ein einzigartiges Nachschlagewerk für den aktiven Deep-Sky-Beobachter!

Die Redaktion

 


Sichtbarkeitsskala

Um die Bewertung möglichst einfach und „kompatibel” zu gestalten, wurde eine kleine Sichtbarkeitsskala entworfen.

Dazu ein Beispiel:

Klaus Veit beobachtet mit einem 200mm-Newton bei 84facher Vergrößerung und einem [OIII]-Filter den Galaktischen Nebel IC 410. Die visuelle Grenzgröße beträgt in dieser Himmelsgegend 6,0m. Der Nebel ist bei direktem Sehen gut zu erkennen; auch Helligkeitsunterschiede sind feststellbar.

Dies kann nun kurz geschrieben werden:
IC410: N200 KV 84x 6m0 2s O-III

Sollte ein Objekt nicht sichtbar sein, ist diese Information natürlich auch von Interesse. Dafür wurde ein eigener Skalenwert reserviert.

Für die Sichtbarkeit eines Objektes spielen natürlich sehr viele Faktoren eine Rolle: Neben dem verwendeten Instrumentarium und den gegebenen Beobachtungsbedingungen beeinflussen individuelle Faktoren wie z.B. Erfahrung, Konzentrationsfähigkeit etc. die Beobachtung. Da letztere aber keine „messbaren” Größen darstellen, können Sie nicht mit aufgenommen werden.

Dennoch: Die verwendete Skala wird von uns bereits seit einigen Jahren angewendet, und die bisherigen Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung der Bewertungen.

 


Statistik

Derzeit liegen Beobachtungen vor, zu:

  • 3191 Galaxien
  • 569 Offene Sternhaufen
  • 290 Planetarische Nebel
  • 524 Doppelsterne
  • 294 Helle Nebel
  • 127 Kugelsternhaufen
  • 96 Dunkelnebel
  • 82 Quasare

Anzahl der Beobachtungen je Objekttyp:

  • Galaxien: 8531
  • Offene Sternhaufen: 3529
  • Planetarische Nebel: 1677
  • Helle Nebel: 1379
  • Kugelsternhaufen: 1146
  • Doppelsterne: 1151
  • Dunkelnebel: 266
  • Quasare: 100

 


Grenzgrössenbestimmung

Zur einfachen Bestimmung der visuellen Grenzgröße wurden eigens dafür 8 Sternkarten mit genauen Helligkeiten erstellt, mit welchen der schwächste Stern in der Nähe bzw. auf der Höhe des Objektes bestimmt werden kann. Für eine genaue Bestimmung der Grenzgröße können wir diese Karten nur wärmstens empfehlen, da Sternhelligkeiten aus vielen Atlanten, Katalogen und Software nur mit großer Vorsicht zu genießen sind.

 


DSL-Links

 


DSL-Download

 

  Deep-Sky-Liste Version 9 (PDF-Datei - 3,4 MB)